Eine Ausstellung, die Bewegung, sportliche Gesten, intensive Emotionen und „unmögliche“ Leistungen in den Mittelpunkt stellt – die perfekte Zutaten für den Fotografen auf der Suche nach dem atemberaubenden Moment. So entsteht eine Reise durch die Geschichte der Trentiner Fotografie, die die Beziehungen zwischen sportlichen Phänomenen und ihren kulturellen Darstellungen, im Kontext von technologischem Fortschritt, Gesellschaft und Umwelt untersucht.
Die Ausstellung ist mit einem Videomapping verbunden, das auf die Segel des MUSE projiziert wird. Dabei wird eine visuelle Geschichte erzählt, die die Landschaften und die Sportgeschichte des Trentino von den Anfängen im 19. Jahrhundert bis zu den heutigen olympischen und paralympischen Sportarten nachzeichnet. Es ist eine Reise durch Orte, Gesten und Körper, die Geschicklichkeit, Kraft, Schnelligkeit und Ausdauer verkörpern – eine Feier der Entwicklung des Sports als inklusive Erfahrung, als Symbol technologischen Fortschritts und als sozialen Wert. Denn Sport steht für Wohlbefinden, Gemeinschaft und Zukunft – jenseits aller Ziellinien.
Die Fotoausstellung und das Videomapping sind ein Vorgriff auf die Ausstellung „Oltre il traguardo. La scienza che muove lo sport („Jenseits der Ziellinie. Wissenschaft, die den Sport bewegt“), die vom 1. Februar bis zu, 27. September 2026 im MUSE stattfinden wird.
Die Initiative ist Teil des umfassenden Kulturprojekts „Combinazioni_Caratteri sportivi“, das von der Kulturabteilung der Autonomen Provinz Trient entwickelt und gefördert wird. Sie gehört außerdem zum Programm der Kultur-Olympiade Milano Cortina 2026.
Die Ausstellung
Mit In Vorbereitung auf den Moment, rekonstruiert das Archivio fotografico storico provinciale (Historische Fotoarchiv der Provinz) in Zusammenarbeit mit dem MUSE – Museum der Naturwissenschaften und der Fondazione Museo storico del Trentino (Stiftung Historisches Museum Trentino), die Dynamiken, die im Laufe des 19. Jahrhunderts zur Kodifizierung der Sportfotografie als Gattung und Kunstform im Trentino führten – im Einklang mit den aktuellsten internationalen Erfahrungen.
Zu Beginn der von Katia Malatesta und Luca Nicolodi kuratierten Ausstellung wird in einem ersten Abschnitt die parallele Entwicklung vorgestellt, die seit Mitte des 19. Jahrhunderts einerseits den Aufstieg des modernen Sports und andererseits die Etablierung der Fotografie als neues, unersetzliches Mittel der Bildproduktion mit sich brachte.
Der zweite Abschnitt folgt der Blüte neuer Darstellungscodes, begünstigt durch technische Experimente, die es der Fotografie ermöglichen, der Herausforderung der Geschwindigkeit gerecht zu werden und den Moment extremer Muskelspannung während eines Auslösens, Sprungs oder Sturzes ins Leere „einzufrieren“. Im Trentino sind die Brüder Pedrotti, die in den Bereichen Chorgesang, Alpinismus, Fotografie und Bergfilm aktiv sind, hervorragende Vertreter dieser Kunst. Seit den 1930er Jahren verbinden ihre Fotografien die Dimension des lebendigen Zeugnisses einer Epoche mit der modernistischen Prägung der Forschung. Durch ungewöhnliche und gewagte Schnitte und Perspektiven sowie Vergrößerungen und Nahaufnahmen rückt sie die Zuschauer in den Mittelpunkt des „Spektakels“.
Im dritten Abschnitt richtet sich die Betrachtung auf die weibliche Präsenz und die engen Verflechtungen zwischen Sport, Entwicklung der Spezialkleidung, Mode und Tourismusförderung, die auch in Zeitschriften und Fotobänden wiedergegeben werden. Der vierte Abschnitt konzentriert sich auf den Moment des Wettkampfs als Höhepunkt dramatischer Spannungen und als bevorzugtes Motiv eines Blicks, der sich von den Athleten auf das Publikum, die Kampfrichter, die Wettkampfhelfer und sogar auf die Medienvertreter erstreckt, die zum Ereignis gekommen sind.
Mit dem fünften Abschnitt behandelt die Ausstellung schließlich das Thema der dafür vorgesehenen Orte, der Ausstattungen und der Sporttechnologien und vervollständigt damit die Übersicht über eine Seite der visuellen Kultur des Sports, die noch immer den Grundlagen zeitgenössischer Ausdrucksformen zugrunde liegt.